- Finanzen klären und realistisches Budget festlegen
Bevor Sie das erste Exposé öffnen, setzen Sie sich mit Ihren Zahlen auseinander: Nettoeinkommen, feste monatliche Ausgaben, vorhandene Rücklagen. Rechnen Sie nicht nur den Kaufpreis, sondern auch laufende Kosten: Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Rücklagen für Instandhaltung, bei einer Wohnung ggf. Hausgeld. Gerade diese Posten werden häufig unterschätzt. Sehr hilfreich ist eine Finanzierungs‑Vorabbestätigung Ihrer Bank. Damit kennen Sie Ihren realistischen Rahmen und treten gegenüber Verkäufern als ernsthafte Interessentin bzw. ernsthafter Interessent auf. - Lage und Umfeld verstehen – nicht nur das Objekt
Ein gutes Haus in ungünstiger Lage ist selten eine gute Entscheidung. Prüfen Sie verschiedene Viertel: Verkehrsanbindung (ÖPNV, Autobahn), Lärm, allgemeines Sicherheitsgefühl am Abend, Schulen und Kitas, geplante Bau- oder Infrastrukturprojekte. Werfen Sie einen Blick auf Preisentwicklungen der letzten Jahre: stabile, leicht steigende Werte sind meist ein gutes Zeichen. Gehen Sie zu Fuß durch die Straßen – das vermittelt ein Gefühl, das keine Online-Karte ersetzen kann. - Geeignete Profis einbinden – besonders einen erfahrenen Makler
Ein seriöser Immobilienmakler filtert Angebote, kennt marktübliche Preise, erkennt Warnsignale und beschafft Unterlagen (Grundbuchauszug, Energieausweis, Protokolle der Eigentümerversammlungen, Wirtschaftsplan). Er unterstützt bei Verhandlungen und hält Fristen im Blick. Damit sparen Sie Zeit und vermeiden typische Anfängerfehler wie überhöhte oder zu niedrige Angebote. Achten Sie auf jemanden, der klar erklärt statt zu drängen und transparent mit Provisionen umgeht. - Prüfen statt verlieben – technische und rechtliche Sorgfalt
Auch wenn Sie sich sofort wohlfühlen: Erst prüfen. Besichtigen Sie mehrfach, auch zu unterschiedlicher Tageszeit. Achten Sie auf Feuchtigkeit, Gerüche, Risse, Fensterzustand, Alter und Typ der Heizung, Dach, Leitungen. Beauftragen Sie einen unabhängigen Sachverständigen. Häufig kommen dabei versteckte Themen ans Licht: Feuchte Keller, veraltete Elektrik, Dämmdefizite, nicht genehmigte Umbauten. Diese Ergebnisse geben Ihnen Entscheidungs- und Verhandlungsspielraum: Preisnachlass, Sanierungsplanung oder Rückzug. Ein paar Hundert Euro Prüfung können später fünfstellige Überraschungen verhindern. - Kauf sauber zum Abschluss bringen
Wird Ihr Angebot angenommen, startet die Abschlussphase: Finanzierungsunterlagen finalisieren, Notartermin (in Deutschland zwingend) vorbereiten, alle Dokumente vollständig prüfen: Grundbuch (Lasten, Dienstbarkeiten), bei Wohnung Teilungserklärung und Protokolle, Energieausweis, evtl. Baulastenverzeichnis. Verstehen Sie zentrale Vertragsklauseln (Kaufpreisfälligkeit, Übergabetermin, mitverkaufte Einbauten, Sicherungen wie Auflassungsvormerkung). Nach der notariellen Beurkundung zahlen Sie erst, wenn die vertraglich genannten Voraussetzungen vorliegen. Bei Übergabe erstellen Sie ein Protokoll (Zählerstände, Zustand, Schlüsselanzahl). Erst danach beginnt wirklich Ihr neues Kapitel im eigenen Zuhause.